Summaery 2018
Zur Summaery 2018 der diesjährigen Jahresausstellung der Bauhaus Universität Weimar vom Donnerstag den 12.7. bis zum Sonntag den 15.7.2018 präsentieren Studierende, Fachkurse und Raumstipendiaten ihre Arbeiten und öffnen ihre Räume in der BAUHAUS EINS.
Am Donnerstag sind die externen Ausstellungen schon offen, an den darauffolgenden Tagen können dann alle Räume zur Summaery besichtigt werden.
Wir laden auch Sie sehr herzlich dazu ein die Ausstellungen zu besuchen.
Sie sind geöffnet:
am 12.7. von 16 bis 20 Uhr (Voreröffnung)
am 13. & 14.7. von 12 bis 20 Uhr und
am 15.7. von 12 bis 18 Uhr.
Programm
Im Keller stellen aus:
Luisa Schnicker de Piza — Die Jagd (2018)
Eine spektakuläre Verfolgungsjagd in Realfilm projiziert auf eine gebastelte Fantasiewelt durch Miniaturhäuser aus Papier.
Der Betrachter nimmt die Position des Stalkers ein und beobachtet die Hausbewohner bei ihren alltäglichen Routinen, in denen sie feststecken. Selbst wenn sie durch die Jagd kurz unterbrochen werden, fallen sie zurück in ihre alten Muster. Was hier als Kritik an menschlichen Routinen und festgefahrenen Verhaltensweisen zu verstehen ist, ist gleichzeitig auch ein Weckruf an den Zuschauer. Denn wir sollten ab- und zu innehalten, und wagen neue Wege zu gehen.
Hamed Ashourzadeh — Bruch (2018)
Eine Videoinstallation.
Im Hausflur:
David Leroy — Simplex I und II (2018)
David Leroy befasst sich in seiner Bachelor-Abschlussarbeit mit Simplex Noise. Dieser Algorithmus ist im Bereich der Computergrafik einer der meist verbreiteten sowie meist benutzten prozeduralen Algorithmen, der vor allem zur virtuelle Nachahmung der Natur genutzt wird. Als Rauschfunktion bringt er eine Zufallskomponente in Grafiken und lässt sie dadurch organischer erscheinen.
Die Grundidee für die ausgestellten Werke basiert auf der Idee Simplex Noise als eigenständiges Element zu erforschen, da es ansonsten nur als Hilfswerkzeug in komplexeren Effektkompositionen zum Einsatz kommt. Die entstandene Bildreihe spielt mit der Wirkung von Unendlichkeit sowie Tiefe und versucht den rastlosen Prozess der Zufallsgenerierung einzufangen.
Im 1.OG:
Anne Schwing ist freischaffende Bildhauerin und arbeitet auf verschiedene Weise im 3‑dimensionalem Raum: Bühnen‑, Masken‑, Kostümbild, Bronzeguss und Kunst im öffentlichen Raum.
Auf der diesjährigen Summaery präsentiert sie eine Plastik und zum ersten Mal Zeichnungen: 4 aktuelle und sehr farbenfrohe.
Maria Suckert beschäftigt sich in ihrer Portraitmalerei mit den Formen und Schattierungen feiner Gesichtszüge und ‑mimik. Ihre Arbeiten werfen dabei Licht und Schatten nicht nur auf das Äußere der Portraitierten. Mittels eigener Übertragungs- und Kolorierungstechniken scheint es dem Betrachter, als schaue er in das Innerste von vielfältigen Persönlichkeiten.
Ihre aktuellen Arbeiten beschäftigen sich mit der Wandlung ihres eigenen Ichs auf körperlicher und seelischer Ebene. Als Frau und werdende Mutter reflektiert die Künstlerin auf ganz persönliche und intime Art und Weise sich selbst.
Julian Herstatt ist Student der Freien Kunst an der Bauhaus Universität Weimar. Zur diesjährigen Summaery zeigt er Wachszeichnungen und Skulpturen aus der letzten Zeit.
David Leroy, Ioannis Oriwol und Kristian Gohlke öffnen ihren Arbeitsraum für neugierige Blicke.
BAUHAUS APPARATE LABOR / FabLab EINS Weimar
Im Bauhaus Apparate Labor werden Apparaturen und Verfahren für struktur- und materialspezifische Fabrikationsstrategien erforscht, experimentell erprobt und weiterentwickelt.
Im Fokus steht dabei, neben dem klassischen 3D-Druck, vor allem die Entwicklung von experimentellen CNC-Verfahren und neuen Strategien zur Materialverarbeitung, z.B. die parametrische Herstellung von textilen Luftkammerstrukturen mit integrierter Sensorik für die Mensch-Maschine-Interaktion.
Begleitend betreibt das Bauhaus Apparate Labor in den den Raumen des Musterhaus Bauhaus Eins das erste öffentlich für Projektarbeit und Workshops nutzbare Rapid-Prototyping Labor in Weimar — das FabLab EINS.
Kontakt: Kristian Gohlke, M.Sc. Digital Media (kristian.gohlke@uni-weimar.de)
Im 2. OG stellen aus:
Dilek Acay Gokcen — Happiest Place on Earth
The project named “Happiest Place on Earth” is an attempt to bring together works questioning the instrumentalization and legitimation of violence. Interrogation through the aesthetic experience predictably modifies our hypothesis about violence occurring in physical, systematic and institutionalized forms. The project is an act of revolt. It calls the audience for developing new lines of thinking on resistance and interlace these lines to spur an alternative critical discourse.
The mixed media work is a combination of different materials. Mainly for this project I produce a serial of mixed technic on textile. The motives on the fabric are made with different technics such as patchwork, needlework and embroidery.
Josephine Prkno – Resonanz I und II
„Was uns als Spezies auszeichnet, ist ja unser sozialer Sinn und unsere Fähigkeit, Kontakt aufzunehmen, uns in die Gedankenwelt anderer hinein zu versetzen. Und am beglückendsten ist es, wenn wir das Gefühl haben: Da antwortet mir etwas, wir schwingen sozusagen auf derselben Wellenlänge. Dieses Weltverhältnis beschreibe ich mit dem Begriff der Resonanz.“ — Hartmut Rosa in einem Interview mit der Zeit am 28.August 2014
Im Winter 2016/17 entstand ein Instrument der Resonanz mit in einem Metallkubus eingespannten Cembalo-Saiten. Die mitschwingenden Saiten sind in verschiedenen Frequenzen gestimmt und resonieren auf verschiedene Art und Weise. In der Klangskulptur resoniert ihre Umgebung und diese spielt sie wieder ab, sie ist Resonanzkörper und Lautsprecher zugleich. Im Sommer diesen Jahres entstand eine zweite Skulptur mit ähnlichem Gedanken. Nun ist es nicht mehr der Kubus, der ihre Form bestimmt, sondern das Sechseck mit all seinen Facetten. Saiten, Stahl und Holz bilden eine Atmosphäre des Klangs.
Hanna Küchler – Auswahl aus „Geordneter Freiraum“
„Ornamente, – ob abstrakt oder floral, geometrisch oder verspielt — sind eine Kulturuniversale. Im Gleichmaß der Formen kommen Orient und Okzident zusammen. Die schönen Muster können eine Brücke bilden – zwischen den Zeiten,den Traditionen, den Kulturen. Ornamente sind eine globale Sprache.“ Ornamente sind Konstanten, die sich durch alle Kulturen, Räume und Zeiten ziehen und einem ständigen Wandel und Dialog unterworfen sind. Der nackte Körper bildet dafür eine ideale Basis, die der dekorativen Fantasie keine Grenzen setzt.
Woher kommt unsere Faszination für das Ornament?
Eine künstlerische Antwortsuche von Hanna Küchler.
Produkt-Design Fachmodul — Hochstapler
Im Kurs wird das Handwerkszeug für eine gelungene Selbstdarstellung und für die Erarbeitung eines individuellen Portfolios vermittelt.
Die Auswahl und visuelle Darstellung der Arbeiten im Portfolio soll einem zukünftigen Auftrags- bzw. Arbeitgeber vor allem ein erstes spannendes Bild vermitteln, das ihn so neugierig macht, dass er den Autor unbedingt kennenlernen möchte. Das heißt Ecken und Kanten sind ausdrücklich erwünscht.
- Gezeigt werden digitale Portfolios an Rechnern und gedruckte Versionen wie sie beispielsweise bei Vorstellungsgesprächen zum Einsatz kommen könnten. –
Verantwortliche Lehrende: Dipl. Des. Meike Langer
Im 3. OG stellen zwei Produktdesignkurse ihre Arbeiten vor:
Produkt-Design Fachmodul — Verrückte Eingabegeräte
Die Ausstellung zeigt exemplarische Eingabegeräte die in diesem Fachmodul entwickelt wurden um den Umgang mit Elektronik und Programmieren zu erlernen. Innerhalb des Semesters musste sich jeder Teilnehmer ein ungewöhnliches Eingabeprinzip ausdenken, einen Schaltplan entwerfen, passende Elektronik recherchieren und Sensordaten verstehen. Parallel dazu wurden die Grundkenntnisse der Programmierung in Arduino und Processing erlernt ohne dabei den Spaß zu vergessen.
Gezeigt werden Objekte von: Valeriia Shakhova, Yunbin Zhu, Erika Garces, Camilla Fraboni, Florian Henschel, Christian M. Schlamp, Timo Schult, Marco Bortolloni
Verantwortlicher Lehrender: Dipl.-Des. Timm Burkhardt artistic assistant at the chair of interaction design / department of product design / Bauhaus-Universität Weimar
Produkt-Design Fachmodul — Rotoblock
Schoko-Weihnachtsmann, Kanu, Dixieklo und Gießkanne haben etwas gemeinsam – alle sind sie Hohlkörper, die im Rotationsguss-Verfahren hergestellt werden können. Dabei wird flüssige oder pulverige Masse in eine mehrteilige Form gefüllt, diese wird verschlossen und je nach Produkt 30 bis 180 Minuten rotiert. Flüssige Massen erkalten oder binden chemisch ab, Kunststoff-Pulvermassen wie bspw. Polyethylen schmelzen durch Erhitzung der Formen während des Rotationsvorgangs auf und bilden spannungsfreie Gießlinge.
Die Ausstellung zeigt die Ergebnisse von 12 Studierenden des Fachkurses im Studienfaches Produktdesign. Dazu wurden eigene Rotationsmaschinen gebaut, verschiedene Modelle, Gießformen und Rotationsmaterialien ausprobiert, die zu eigenen Entwürfen führten, die die Eigenheiten des preisgünstigen Hohlgusses aufzeigen.
Verantwortliche Lehrende: Susann Paduch M.A. / department of product design / Bauhaus-Universität Weimar